Schweden 2020 - moana 24
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WESTKAP
N62°00.5 E005°11.7 Silda

Auch wenn der Wetterbericht alles andere als zuverlässig ist, müssen wir uns daran zumindest orientieren, vor allem wenn eine so heikle Passage wie heute auf dem Plan steht: Stad, das Westkap von Norwegen. Der Wetterbericht prognostizierte für morgen Mittag sehr starken Wind, daher mussten wir heute Gas geben und unsere nicht ersegelten Meilen von gestern aufholen – unser Tag begann daher sehr, sehr früh. Wind-und wettermäßig war es sehr durchwachsen, tendenziell aber verhangen und nass. Streckenweise konnten wir den Genaker hissen, manchmal zwar nur für ein paar Minuten, aber immerhin – ohne Motor hätten wir allerdings auch heute kein Land gesehen. Das Kap zeigte sich von seiner sanften Seite und ließ uns ohne großen Protest passieren! Allein der starke Strom und die daraus resultierenden Wellen flößten uns auch bei diesen relativ guten Bedingungen Respekt ein. Man kann sich gut vorstellen, dass es einen hier ganz grausam erwischen kann.. wir waren erleichtert, als wir Stad hinter uns hatten. Es ist auch deshalb wunderbar, weil wir uns jetzt wieder mehr Zeit lassen und je nach Laune innen oder außen an den Inseln entlang gen Süden segeln können!



..wo bitteschön geht's zum Kap?


Wir und das Kap



N62°35.0 E006°07.7 Roald (Viaga)

Genakertime... wunderbare 2 Stunden sind wir schnell wie der Wind dahingedüst! Wir waren unterwegs auf der Offshore-Variante und voller Zuversicht, dass es der Wind jetzt endlich mal gut mit uns meint.. wir freuten uns schon auf unsere letzte Flasche Rotwein abends, die wir beschlossen haben zu trinken, wenn wir mal einen Tag lang räumlichen Wind haben. Tja.. der Wind tat uns diesen Gefallen leider nicht, vielmehr schlief er zuerst ein, drehfreudig wie der Wind hier ist kam dann mal von dieser, mal von jener Seite, schließlich entschloss er sich aber von vorne zu pusten, und das nicht zu knapp. Wir schafften es gerade noch rechtzeitig unsere Route anzupassen und hinter eine Insel zu schlüpfen, als wir sogar in diesem geschützteren Gewässer gegen 40-45kn Böen ankämpfen mussten. Der Wetterbericht hatte davon nicht einmal in Anzeichen berichtet. Zum Glück lag um die Ecke ein Hafen, den wir dankbar ansteuerten. So legten wir von der anvisierten Tagesstrecke lediglich die knappe Hälfte zurück. Dafür landeten wir in einem kleinen Hafen mit sehr persönlich eingerichtetem Clubhaus, inmitten einer Runde alter Männer, die sich hier regelmäßig zum Diskutieren treffen. Und in der Clubhaus-Küche durften wir abends sogar kochen.

Seit Tagen beobachten wir begeistert Basstölpel, die neugierig um Mojo Kreise fliegen. Sie sind wahre Flugkünstler, segeln elegant ganz knapp über den Wellen, fliegen Steilkurven, wobei die Flügelspitze fast das Wasser berührt und tauchen im Sturzflug mit eng angezogenen Flügeln ins Wasser um zu jagen – faszinierend! Die beinahe ausgewachsenen Jungvögel bekommen immer noch Flugunterricht, solche Künste erlernt man offenbar auch als Basstölpel nicht im Schlaf..

28. August 2009, 21:44

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Hustadvika liegt hinter uns
N62°51.9 E006°32.6 Ona

Der Tag empfing uns mit Regen, da wir in Kristiansund aber sowieso noch Kleinigkeiten zu erledigen hatten, war das gar nicht so tragisch. Als wir nach dem Besuch im Stockfischmuseum am frühen Nachmittag aufbrachen, war es bereits wieder trocken.. und fast windstill. Also brachte uns hauptsächlich der Motor mit leichter Unterstützung vom Groß auf Ona, eine kleine Fischerinsel mit hübschen kleinen Häuschen.

N63°07.1 E007°43.9 Kristiansund N

Heute sind wir voller Tatendrang um halb 8 aufgebrochen und bei bestem Wind ganze 2 Stunden gesegelt, bevor der Wind wieder bis auf wenige Ausnahmen zusammenbrach (einmal kam sogar kurz der Genaker zum Einsatz) und wir die gesamte Strecke nach Kristiansund (70 sm) wieder unter Motor zurücklegen mussten. Wir hoffen inständig, dass der Motor seine Zuverlässigkeit bei diesem Dauerbetrieb beibehält..
Unterwegs kamen wir wieder am wunderschönen Magerøya vorbei, wir mussten einfach einen Zwischenstopp einlegen und schauen, ob jemand zu Hause ist – kaum bogen wir um die Ecke, lachte die Sonne aus voller Kraft vom Himmel und aus kühlem Pulli-Wetter wurde in Nullkommanix heißes T-Shirt Wetter. So genossen wir eine entspannende Kaffeepause mit Céline, die uns wunderschöne Birkenrotkappen und einen Steinpilz mit an Bord gab – wunderbar, vielen herzlichen Dank!
Wir „segelten“ schließlich weiter über beinahe spiegelglattes Wasser in Richtung Süden. Die Abendstimmung auf dem Meer war gigantisch und der pinke (!) Sonnenuntergang hat uns ganz schön verblüfft. Als wir gegen 22 Uhr im Hafen einliefen, waren wir dennoch sehr froh angekommen zu sein. Wenn fast den ganzen Tag lang der Motor dröhnt und alles immer leicht vibriert, kann das auf unangenehme Art sehr anstrengend sein.




N63°43.5 E009°35.1 Uthaug

Für uns lediglich ein günstig gelegener Hafen, über den es hauptsächlich zu berichten gibt, dass es gleich hinter den Hafengebäuden sehr ländlich wurde und uns 3 freundlich drein schauende Kühe gegenüber standen.
27. August 2009, 11:31

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