Nach 3 Tagen und 2 Nächten kamen wir gestern Nacht um 22 Uhr wohl behalten auf Borkum an.
Auf der Überfahrt sahen wir Tümmler, Seehunde (aber erst in deutschen Gewässern, in Norwegen trauen sich die Seehunde nicht raus, da werden sie nämlich gnadenlos erschossen...),viele Seevögel, die neugierig unser Boot umrundeten, faszinierendes Meeresleuchten (so hell und intensiv, dass unser Heck regelrecht leuchtete!), einen unglaublichen Sternenhimmel, Bohrinseln, Frachter (einer hätte uns fast überfahren, der reagierte erst sehr spät auf unsere Aufrufe über Funk) und Fischerboote. Wir genossen die unendliche Weite des Meeres. Der Wind kam meistens genau von hinten, Mojo rollte in der See und schlug des öfteren quer. Aber wir erlebten auch supergeile Surfs in den Wellen, kamen uns schon vor wie Maddy und Lo in Mexiko.. schade, dass unser Speedo kaputt ist, denn schon das GPS zeigte bei diesen Aktionen über 13kn/h auf dem Display!
Nach 60 ½ Stunden ununterbrochen am Steuer (unser „Ersatz-Autopilot“ ist nach wie vor der einzige, den wir haben, und der konnte in den Wellen nicht steuern..) konnten wir die Müdigkeit nicht mehr verbergen – auch heute, nach einer erholsamen Nacht im Hafen, sehen wir noch ziemlich übermüdet aus!
Die Hafeneinfahrt gestern war mit Abstand das Aufregendste auf der gesamten 3-Tagestour: Es war dunkel und unser GPS-Kartenplotter leider nicht mit Karten gespeist, die die Nordseeküste zeigen. Daher waren wir mit unserem kleinen Hand-GPS unterwegs, das zwar alle Details auf der Karte darstellte, aber auf einem Mini-Display.. nun ja, es scheint jedenfalls, dass wir besser gerüstet waren als manch andrer Segler. Wir hatten zur Hafeneinfahrt nämlich 2 Segelschiffe hinter uns, die unserer Route folgten. Eins der beiden war zuerst lange vor uns, fuhr aber anders als wir.. dann wartete es ab, lies uns passieren und folgte uns schließlich. Wir brachten uns (und die anderen) sicher durch das Lichtergewirr um die Sandbänke herum in den Hafen.. Mojo, das Lotsenboot.
Momentan genießen wir einen sonnigen, windigen Sonntag auf Borkum bei Tee, Kaffee, Kuchen, Bier und Fischbrötchen, alles zusammen..
Hallo ihr Beiden, herzliche Gratulation zu eurer Überfahrt, echt tolle Leistung :-)
Leider seid ihr damit auch wieder einen grossen Schritt näher ans Ende der Reise gekommen :-(
Liebe Grüsse und gute Erholung resp. Schlaf
Daniel Forrer
Hi mojo crew - mein gestriger Kommentar usw. wurde irgendwo versenkt.. deshalb nochmals --> herzliche Gratulation !! Ich kann mir etwa vorstellen wie es ist, nach 60 Stunden endlich wiedermal gerade zu stehen und das Kriechen und Robben mit tiefem Schlaf zu kompensieren. Mojo erlaubt ja im Cockpit nicht allzu viel Bewegung und vorallem während der Nacht ist die Anspannung bestens bekannt. Die Geschichte vom Anlaufen der Insel ist prima - Einlaufen in unbekannte Häfen zur Nachtzeit ist immer wieder eine Herausforderung - und wenn ein erfahrener Skipper den Weg weist - hinterher.
Geniesst die gemütlichen Fahrwasser von Friesland und die leckeren Heringe.
Gruss Zandloper