Nach 6 Tagen auf dem Moped, quer durch den atemberaubend schoenen Nordwestern Vietnams, schmerzen unsere Hinterteile ;) aber die Erlebnisse in den letzten Tagen waren bzw. sind jede wund gesessene Stelle wert! In Lao Cai gings los in Richtung Bac Ha, hier findet ein beruehmter Sonntagsmarkt statt, den wir leider um eine Stunde verpasst haben.. wir machten allerdings auch einen Umweg und waren daher laenger unterwegs, als gedacht. Zum Einfahren war die unfreiwillige Extratour jedoch wunderbar.. denn am naechsten Tag ging's schon voll zur Sache: Wir starteten ziemlich frueh, verfuhren uns mehrfach und waren auch ganz lang nicht sicher, ob wir ueberhaupt richtig sind. Die "Strasse" war nach ein paar wenigen asphaltierten Metern nur noch eine rutschige Lehmpiste.. es regnete ab und zu und wir holperten durch sehr laendliche Gegenden, in denen zwar viele, viele nette und hilfsbereite Menschen leben, aber keiner ein Wort Englisch versteht. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit war aeusserst gering, entweder, weil der Weg so schlecht war und wir sehr konzentriert fahren mussten, oder weil es so schoen war, dass wir immer wieder angehalten haben, um die Aussicht zu geniessen. Schliesslich erreichten wir zu einem spaeten Mittagessen ein Dorf, das von der einen Seite anders heisst wie von der anderen (woher soll man also wissen, wo man ist..)! Danach ging's weiter ueber einen Monsterpass - wir sind noch nie ueber einen so langen Pass gefahren, wahnsinn! Spaet abends, im Dunkeln (das ist ganz doof in VN, nachts ist auf den Strassen auch voll viel los, aber man sieht es erst, wenn man fast auf Leut und Ladung drauf gefahren ist), erreichen wir unser Tagesziel Ha Giang, nicht weit der chinesischen Grenze.
Fuer unsere Weiterfahrt benoetigen wir eine Bewilligung, weil wir uns im Grenzgebiet bewegen - diese zu bekommen stellt sich als unmoeglich heraus und wir muessen uns einer Gruppe anschliessen, denen es allen genau so geht wie uns. Also sind wir fuer die naechsten 2 Tage wieder mit Guide unterwegs und 6 anderen Mopedfahrern aus verschiedenen Laendern. Gegen spaeten Vormittag koennen wir endlich los und fahren, fahren, fahren.. wieder bis in die Nacht hinein! Kurve und Kurve geht es hinauf, hinunter und wieder hinauf, bis wir schliesslich in Dong Van ankommen. Der Tag brachte uns so viele Eindruecke von Land und Leuten, dass wir ganz erschlagen und vollkommen zufrieden in den kleines Restaurant schlappen. Es dauert nicht lange, da hocken wir in einer Runde von vietnamesischen Maennern und werden und ihnen zum Reisschnaps-Trinken eingeladen (und dann muss man viel trinken..). Ebenso werden wir zu einer sehr zweifelhaften Spezialitaet eingeladen: Ziegenblut mit gehacktem Huehnerhals und Erdnuessen (oder so...). Jedenfalls hatten alle, die davon gegessen haben (uns inklusive) in der Nacht Durchfall oder mussten sich uebergeben. Am naechsten Tag war aber wieder alles gut und wir fuhren das als schoenstes Stueckchen der Strecke geltendes Stueck nach Meo Vac.
Hier trennten sich unsere Wege wieder und wir beide fuhren in einem Kreis zurueck nach Ha Giang. Der naechste Tag fuehrte uns durch eine ueberraschend landwirtschaftliche Gegend nach Pho Rang. Mehr kann man darueber gar nicht sagen, es war einfach wunderschoen! Wir wurden in ein ganz schlichtes, aermliches Bauernhaus auf eine Tasse heisses Wasser eingeladen, verarzteten den Reisbauern mit seinem entzuendeten Fuss behelfsmaessig und erfreuten uns am Kinderlachen, als wir ihnen unsere leckere Fruchtschnitte aus der Schweiz geschenkt haben.
Heute sind wir zurueck in Lao Cai und die Mopeds stehen geputzt bereit, um ihren Eigentuemern (Mopedtaxifahrer) zurueck gegeben werden zu koennen. Wir steigen nachher in den Nachtzug nach Hanoi und fliegen morgen nach Ho Chi Minh City.. Planaenderung ;)
