Schweden 2020 - moana 24
N58°27.2 E 006°00.1 Egersund
Heute kam der Wind schon wieder von vorne, aber zum Segeln bei den durcheinander gewurschtelten, von allen Seiten kommenden Wellen war es viel zu wenig, daher sind wir fast die gesamte Strecke (53sm) unter Motor unterweges gewesen. Glücklicherweise hat uns ein Gewitter nur gestreift, wir konnten es aus der Ferne aber schön beobachten. Als wir in den Fjord nach Egersund abgebogen sind, haben wir, zum ersten Mal seit dem Desaster mit der entwischten Angelschnur, die Fischerruten ausgepackt. Es dauerte keine 20 Minuten, dann hatten wir 3 Fische gefangen! Silvie fing eine kleine Makrele und einen Pollak, Jü einen schönen Seelachs! Zum Abendessen gab es eine Fisch-Trilogie an Zucchini-Gemüse mit Knoblauchbrot und nach dem Essen waren wir kugelrund und mehr als satt. Draussen regent's und wir haben unser super Zelt aufgebaut, das haben wir jetzt dank viel Sonnenschein lange nicht gebraucht und mussten es aus der hintersten Ecke ausgraben. Das Zelt ist echter Luxus bei Regenwetter! Morgen werden wir, wenn überhaupt, nur einen kurzen Trip machen, es ist nämlich Wind mit Stärke 6 von vorne angesagt... haben wir eigentlich eine Kreuzfahrt gebucht?

10. Juli 2009, 01:54
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N58°05.6 E006°48.3 Farsund
Wir verliessen Kristiansand bei schönstem Wetter, 15kn Wind (auf der Kreuz) und bester Dinge.. ihr ahnt, was kommt? Nachdem wir den südlichsten Punkt Norwegens (Kap Lindessness) passiert haben, kam der Wind mit 30kn von vorne, die Wellen haben sich wieder steil aufgestellt und an Höhe zugelegt. Mojo hat sich mit gerefften Segeln und aller Kraft voran gekämpft und ist durch die Wellenberge gestampft. Wir beschlossen, einen Nothafen anzulaufen, denn unser anvisiertes Tagesziel lag noch in weiter Ferne! Also bogen wir in Richtung Farsund ab und bekamen dafür nochmal 35kn vor den Bug geblasen kurz bevor wir die schützende Abdeckung vorgelagerter Inseln erreichten. Wir surften nur mit der Fock die Wellen herunter und erreichten dabei unsere Tageshöchstgeschwindigkeit von 8kn! Die Einfahrt nach Farsund war wunderschön aber sehr knifflig bei so viel Wind. Und als hätte das nicht schon gereicht, blieben wir auch noch mit dem Ruder an einem Fischernetz hängen, das wir übersehen hatten. Jü eilte zum Messer und schnitt uns frei, so war das nur ein kurzer Schreckmoment - hat uns aber gezeigt, wie gefährlich Fischernetze für uns werden können. Im Hafen haben wir uns zur Belohnung eine Pizza gegönnt - die erste, seit wir die Schweiz verlassen haben.

10. Juli 2009, 01:33
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N58°08.6 E008°00.2 Kristiansand
Heute mit Überschrift:
DER RASANTE RITT NACH KRISTIANSAND
Wir verliessen Grimstad gemütlich und segelten gemächlich durch wunderschöne bewaldete Schären. Plötzlich befanden wir uns mitten in einem Schnellbootrennen mit Zuschauern! Am Rand haben wir uns an der überraschenden Veranstaltung vorbei geschlängelt und dem ein oder anderen Zuschauerboot dabei kurzzeitig die Sicht versperrt. Als wir in Richtung Meer hinaus segelten, hat sich der Wind gedreht wie ein Kreisel und dabei stetig abgenommen.. dann hat's aufgefrischt, und zwar von vorne, aber das kennen wir ja schon... Als wir schön weit draussen waren, hat der Wind rasch voll aufgedreht und anstatt der vorhergesagten 10 Knoten hatten wir 25 im Schnitt mit Spitzen von 35 Knoten, immer noch von vorne.. zum Glück hatten wir kurz vorher die Genua gegen das Fock ausgetauscht, das Groß mussten wir ins 2. Reff verkleinern. Die Wellen waren auf einmal auch ganz schön hoch und sehr steil und genau in dieser Situation hat sich unser Angelzeugs nach hinten ins Meer verabschiedet. Jü hat versucht es wieder ins Boot zu holen, dabei haben sich die Haken ins rechte Achterstag-Seil verfangen und waren auch unter größter Mühe nicht zu entfernen - da halfen dann unter lautem Schimpfen nur noch Messer und Seitenschneider, wir mussten nämlich unbedingt wenden, und dafür brauchten wir das Achterstag! Mojo hat sich in den Wellen gebadet und wir waren klitschnass - innen im Boot hatten wir ebenfalls ein heilloses Durcheinander von den vielen Auf und Abs in den Wellen. Überflüssigerweise hatten wir vergessen, die Seeventile zu verschließen, wir hatten also auch eine kleine Pfütze in der guten Stube. Bei einer der vielen Duschen hat sich leider auch eine Genackerschot in die Fluten verabschiedet, das ist ein schmerzlicher Verlust, aber wir können improvisieren. Die Windverhältnisse blieben bei den besagten 25 Knoten, allerdings blieben wir vor starken Böen verschont und die Wellen waren auch wieder von annehmbarer From und Größe - so kreuzten wir also langsam aber stetig und wieder mit guter Laune in den Hafen von Kristiansand.
7. Juli 2009, 23:10
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