Nach 2 windigen Tagen in Kristianopel segeln wir auf Schwedens südöstlichste Insel: Utklippan. Das ist ein wunderschöner Ort, der Hafen voller Boote - und alles trotzdem sehr friedlich. Wir sehen Robben, viele Seevögel, auch eine Trottellumme, die es uns seit Norwegen irgendwie angetan hat. Danach geht's in eine Ankerbucht, die nicht mehr ganz so einsam ist wie die, weiter im Norden.. zur Landschaftspflege werden hier vielfach Schafe eingesetzt - ein herrliches Bild. Es ist erster August, da darf ein kleines Feuerwerk in Form von Bengalenfeuern nicht fehlen :)!
Da wir wieder mal unsere Vorräte auffüllen wollen, segeln wir weiter nach Karlskrona, und bleiben länger als gedacht. Es gibt ein geniales Marinemuseum, in dem es für die ganze Familie Spannendes zu entdecken gibt. Hier, in unserer ersten grösseren Stadt seit langem, fällt uns auf, wie sorgfältig die Corona-Massnahmen umgesetzt werden. Letztlich eilen wir zurück zum Schiff, weil wir zur richtigen Zeit an einer Drehbrücke sein wollen. Ein kurzer Anruf beim netten Bridgemaster und sie öfffnet sich extra für uns :) Der kleine Hafen, der kurz dahinter liegt, ist unser nächster Übernachtungsplatz.

Ein früher Aufbruch um 5 Uhr mit schlafenden Kindern und bei herrlicher Morgenstimmung - 30 sm geht es südwärts nach Borgholm auf Öland, wo die schwedische Kronprinzessin ihren Sommersitz hat :) In der sehr touristischen Innen"stadt" finden wir aber einen herrlich einladenden Innenhof voller Kunst und einem Kafi-Wagen. Beim auswärts Essengehen am Abend erweist sich unser früher Hunger als Glücksfall. Als wir nämlich später in Richtung Schiff schlendern, haben sich vor den Restaurants lange Schlangen gebildet!
Gemütlich geht's am nächsten Tag weiter, vorbei an Kalmar, wo wir vor gut 2 Wochen unseren Trip gestartet haben, weiter bis Ekenäs, einem herrlich kleinen Hafen mit wunderschönem Sandstrand.
Am nächsten Tag brechen wir für die herrschenden Windverhältnisse viel zu spät auf (manchmal ist es nicht ganz einfach, alle Interessen und dann auch noch das Wetter unter einen Hut zu bringen). Unser Trip endet damit, dass wir einen Hafen früher als geplant anpeilen, weil wir bei 22 - 25 kn Wind alles aufkreuzen müssen und die Wellen sehr ungemütlich sind. Plötzlich entdecken wir einen Seehund in der aufgewühlten See! Die Kinder verziehen sich unter Deck und schlafen - eine gute Idee. Kaum angekommen, sind die Strapazen vergessen, der Spielplatz am Meer vom nahen Campingplatz entdeckt und bald darauf sogar eine Freundin gefunden ;)
Der nächste Tag ist gemütlich, bis wir beim langen Fussmarsch zurück vom Einkaufen am Mittag von einem Gewitter eingeholt werden. Später brechen wir noch auf und machen einen vermeintlich kleinen Hopser weiter in den Süden, weil die Aussichten noch gut sind und für die nächsten Tage für unseren Geschmack zu viel Wind zum Segeln vorhergesagt ist. Anders als in allen Vorhersagen bläst der Wind dann aber viel stärker und wir müssen bei Böen bis 34.5 kn aufkreuzen - "moana" stampft durch die Wellen und wir sind wirklich froh, als wir nach knapp 3 Stunden in Kristianopel ankommen. Hier werden wir 2 Tage bleiben und den starken Wind aussitzen. Es ist ein absoluter Wohlfühlort, der uns gestern Abend noch einen beeindruckenden Regenbogen beschert hat.

Von Furön nach Klintemala ging es 2 Stunden über's offene Meer zurück in die geschützen Gewässer zwischen den Schären.. hach, das war ein Geschüttel - ganz wohl war's letztlich nur noch unserem Capitano! Klintemala ist ein kleiner gemütlicher Ort inmitten einem herrlichen Inselgarten. Sogar das Wasser im Hafen hat zum Baden eingeladen :) Und der Wald rund um's Dörfli war voller Heidelbeeren - lecker! Malou und Josh haben sage und schreibe 13 Egli gefangen.. Jü hat sie filettiert und so gab es ein sehr feines Znacht :)
Weiter ging's am nächsten Tag in eine wunderschöne Ankerbucht bei der Insel Kalsö. Wir sind über Felsen, moosbewachsene Hölzer und durch's Schilf gewandert, haben ein Zwergenhaus gebaut, gefischt (leider erfolglos) und und und - hier hätten wir's noch ewig ausgehalten! Beim Versucht Malou's Häkelnadel aus dem Meer zu fischen, ist Jü heut morgen noch ins Wasser gefallen - hihiii.. Jetzt sind wir auf dem Weg nach Vestervik - ganz gemütlich bei 6 kn Wind.

https://maps.app.goo.gl/XKvfNkhsFZfsfnhw8

Genakertime!

12 km Wind 274 Grad
Kurs 15 Grad

Zu dritt sind wir am Samstag Morgen an den Flughafen aufgebrochen. Ob wohl alles gut geht..? Die Kinder - und ich auch - sind aufgeregt und voller Vorfreude. Der Flug nach Amsterdam war noch voll besetzt, was man vom 2. Flug nach Stockholm nicht behaupten kann.. und der Flughafen in Stockholm menschenleer! ..hmm ;)
Jü hat uns schon erwartet und wir sind zur letzten Etappe der Anreise aufgebrochen: Nach einem Znacht in einem schottischen Pub mit dem Mietwagen 480 km gen Süden nach Kalmar. Jü hat bei der Fahrt nach Schweden so miese Bedingungen gehabt, dass er nicht so weit in den Norden segeln konnte wie geplant - aber wir sind ja flexibel :) Hundemüde sind wir um halb 3 in unsere Schlafsäcke gekrochen.
Nach einem gemütlichen Zmorge starten wir den Tag mit unserem ersten Fährtli: Stora Rör auf Öland ist unser Ziel - 15-20 kn, Westwind - wunderbar. Uns erwartet ein kleiner gemütlicher Hafen - und kaum fest gemacht, dreht der Wind auf! Die kurze Etappe war also eine gute Entscheidung.

... so war das nicht vorhergesagt - Jü hat MOANA trotzdem heil in den Hafen Sassnitz auf Rügen segeln können.



Wir wünschen unserem Captain angenehmen Wind für die Weiterfahrt gen Norden!

Am Samstag kurz vor 13 Uhr biegt Jü ab in Richtung Ostsee!



..schon am Sonntag kurz vor Mittag schnuppert moana zum ersten Mal Ostseeluft - und Jü hat sich ein grosses Fischbrötchen verdient!

5 Wochen Familiensegeln.. und eine zusätzliche für unseren Captain, der das Schiff von Greifswald in die Nähe von Stockholm segelt. Wir freuen uns!!!